Januar 2000

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ENERGIE-CHRONIK


PreussenElektra und Fortum konkurrieren um Stromversorger in Ostwestfalen-Lippe

Die PreussenElektra AG will ihr Tochterunternehmen Pesag (Paderborn) mit den beiden kommunalen Versorgern Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg (EMR) und Stadtwerke Bielefeld in eine "strategische Allianz" einbringen. Wie Vorstandsmitglied Walter Hohlefelder am 10.1. im Gespräch mit Journalisten erläuterte, wäre PreussenElektra grundsätzlich bereit, gegebenenfalls auch Anteile an den beiden anderen Partnern zu erwerben, sofern dies "zu fairen Konditionen" erfolgen könne. Ein struktureller Zusammenschluss der drei Versorger sei jedoch die vorteilhaftere Lösung. PreussenElektra will sich an dem geplanten Verbund mit mindestens 25,1 Prozent beteiligen. Der Konzern hält 54,7 Prozent am Regionalversorger Pesag und betreibt gemeinsam mit EMR, Elektrizitätswerk Wesertal und Stadtwerke Bielefeld das Kernkraftwerk Grohnde.

Gleichzeitig werden EMR und Stadtwerke Bielefeld vom finnischen Fortum-Konzern umworben, der vor kurzem für 760 Millionen Mark die Elektrizitätswerk Wesertal GmbH übernommen hat (990906). Vorrangig verfolge der finnische Konzern das Ziel einer Fusion von EMR, Wesertal und Bielefelder Stadtwerke, erklärte Fortum-Geschäftsführer Thomas Schwerdtfeger am 25.1. in Bielefeld. Er sei aber auch in der Lage und bereit, für die beiden genannten Partner einen Preis in der Größenordnung des Wesertal-Kaufs zu zahlen (DPA, 25.1.).

Zusätzlich hat RWE Energie Interesse an einer strategischen Allianz mit EMR und den Stadtwerken Bielefeld bekundet, wobei unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit denkbar seien, von der Vertriebspartnerschaft bis hin zu Beteiligungen (Neue Westfälische, 22.1.).