März 2000

000328

ENERGIE-CHRONIK


Brennstäbe mit Waffenuran sind "wesentlicher Beitrag zur Abrüstung"

Vor dem Hintergrund der Manipulationen in Sellafield sorgte für zusätzliche Unruhe die Mitteilung des niedersächsischen Umweltministeriums, dass PreussenElektra ab Herbst in den KKW Brokdorf und Unterweser je vier Brennelemente mit militärischem Uran aus russischen Beständen zu Testzwecken einsetzen wolle. PreussenElektra bestätigte, dass der Einsatz solcher Brennelemente seit 1998 beantragt ist. Sie werden von der russischen Firma MSZ in Kooperation mit Siemens hergestellt. Dabei wird Uran, das im Rahmen der Wiederaufarbeitung bei der französischen Cogema anfällt, mit höher angereichertem Uran aus russischen Militärbeständen vermischt. "Es gibt derzeit keine bessere Verwertung dieses Urans als dessen friedliche Nutzung", betonte PreussenElektra. "Eine solche Lösung ist nicht nur unter wirtschaftlichen, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten unbestritten der vorteilhafteste Weg." Das Deutsche Atomforum unterstrich ebenfalls, dass es sich bei diesem seit langem bekannten Verfahren um einen "wesentlichen Beitrag zur Abrüstung" handele. Derartige Brennelemente seien sowohl im KKW Obrigheim als auch im Schweizer Reaktor Gösgen bereits eingesetzt worden und hätten dabei ein sehr gutes Betriebsverhalten gezeigt (FR, 1.3.; Berliner Zeitung, 2.3., Stromthemen 3/00).