Juli 2000

000711

ENERGIE-CHRONIK


Siemens dringt auf Entscheidung über Schicksal der Hanauer MOX-Anlage

Laut Capital (13.7.) will Siemens die stillgelegte Hanauer Fabrik zur Herstellung von Mischoxid (Mox)-Brennelementen verschrotten, falls die Bundesregierung nicht bald grünes Licht für den Export der Anlage nach Rußland gibt. "Wir brauchen jetzt ein klares Signal aus Berlin, sonst reißen wir die Anlage ab", zitiert das Magazin den Leiter des Hanauer Werks. "Die laufenden Kosten für Wartung, Lüftung und Personal sind nicht mehr zu finanzieren."

Wie das Magazin weiter schreibt, blockiert seit 1998 Bundesaußenminister Fischer den Export der Anlage, deren Inbetriebnahme er seinerzeit als hessischer Umweltminister selber verhindert hatte. Fischer befürchte schwere Konflikte mit der grünen Parteibasis und Umweltverbänden, falls die Bundesregierung eine Exportgenehmigung erteilt.

Die Hanauer MOX-Fabrik sollte eine im April 1994 stillgelegte Altanlage (940403) ersetzen. Aufgrund politischer Widerstände konnte sie aber nicht in Betrieb genommen werden und wurde im Juli 1995 ebenfalls aufgegeben (950701). Bald darauf zeigte sich die russische Regierung am Erwerb interessiert (960412).