Juli 2003

030716

ENERGIE-CHRONIK


Wintershall und Gazprom gründen gemeinsame Fördergesellschaft für Erdgas

Die Wintershall AG hat am 17. Juli 2003 mit der russischen Gazprom ein Gemeinschaftsunternehmen zur Förderung von Erdgas aus dem Achimov-Horizont des Urengoy-Feldes in Westsibirien gegründet. In dem 2500 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Gebiet fördert Gazprom schon seit über dreißig Jahren Erdgas und Kondensat aus leichter zugänglichen Lagerstätten. Die Erschließung der tiefer gelegenen Lagerstätten soll ab 2004 für rund 90 Millionen Dollar in Angriff genommen werden. Falls dieses Pilotprojekt erfolgreich ist, soll ab 2008 der weitere Ausbau für etwa 600 Millionen US-Dollar folgen. An dem Gemeinschaftsunternehmen Urengoygazprom sind Wintershall und Gazprom jeweils zur Hälfte beteiligt. Das geförderte Gas wird zu hundert Prozent von Gazprom abgenommen und vermarktet.

Das Vorhaben zähle zu den größten Investitionen, die ein deutsches Unternehmen bislang in Rußland getätigt habe, hieß es in der Wintershall-Pressemitteilung. Die hierfür notwendige Finanzkraft und Stabilität bringe Wintershall über die Muttergesellschaft BASF ein.

E.ON-Tochter Ruhrgas erwirbt Beteiligung an norwegischem Gasfeld

Die E.ON-Tochter Ruhrgas erwirbt vom amerikanischen Mineralölkonzern ConocoPhillips eine 15-prozentige Beteiligung am Njord-Feld, einem Gas- und Ölvorkommen in der Norwegischen See. Wie es in der E.ON-Pressemitteilung vom 3. Juni 2003 hieß, "liegt dieses Engagement in der Erdgasförderung auf einer Linie mit den Investitionszusagen, die E.ON im Rahmen des Ministererlaubnisverfahrens zum Ruhrgas-Erwerb gemacht hat".

Das Njord-Feld enthält Reserven von insgesamt gut 10 Milliarden Kubikmetern Erdgas und 51 Millionen Barrel Öl. Mit der Ölproduktion wurde bereits 1997 begonnen. Die Gasförderung soll in zwei bis drei Jahren aufgenommen werden. Ruhrgas wird dann jährlich über rund 300 Millionen Kubikmeter Erdgas aus diesem Feld verfügen. Die ihr zustehenden Ölmengen wird sie über den Großhandelsmarkt verkaufen. Weitere Anteilseigner des Feldes sind Norsk Hydro, Gaz de France und Mobil mit jeweils 20 Prozent sowie Paladin, Petoro und OER Oil mit kleineren Anteilen.

Neben den neuen Produktionslizenzen in Norwegen hält Ruhrgas bereits Beteiligungen an Erdgas- und Ölvorkommen in der britischen Nordsee. Die Beteiligung an seinem russischen Hauptlieferanten Gazprom, die Ende 1998 mit 2,5 Prozent begann, hat Ruhrgas vor kurzem auf 6,5 Prozent aufgestockt.