Mai 2007

070507

ENERGIE-CHRONIK


Gazprom sichert sich Handelsplattform in Österreich

Anläßlich eines Besuchs von Kremlchef Putin in Österreich unterzeichneten der OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer und der Gazprom-Vorstandsvorsitzende Alexej Miller am 23. Mai eine Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit im Erdgasbereich. Gazprom wird sich demnach am Central European Gas Hub beteiligen, einem zum OMV-Konzern gehörenden Unternehmen, das internationalen Gasunternehmen eine Handelsplattform in Baumgarten und anderen Grenzpunkten des österreichischen Netzes zur Verfügung stellt. Vor allem geht es um den Gashub Baumgarten, an dem die aus Rußland kommenden Gaslieferungen die slowakisch-österreichische Grenze passieren. "Gemeinsam wollen wir diesen Gashub zum wichtigsten in Kontinentaleuropa ausbauen", erklärte Miller. "Das heute unterzeichnete Memorandum of Understanding zeigt einmal mehr, dass die Entwicklungsstrategie von Gazprom mit der dynamischen Entwicklung des Energiesektors der Europäischen Union korrespondiert."

Bestandteil der Absichtserklärung sind auch gemeinsame Speicherprojekte: Einerseits wollen OMV und Gazprom bei einem geplanten OMV Speicher in der Region um den Gashub Baumgarten kooperieren, anderseits sind auch gemeinsame Speicherprojekte im benachbarten Ausland angedacht. Über weitere Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Das Erdöl- und Erdgasunternehmen OMV AG ist Österreichs größter Energiekonzern. Vor einem Jahr wollte er mit dem Verbund-Konzern fusionieren, womit er auch im Stromsektor die führende Rolle übernommen hätte. Die Fusion scheiterte aber am Einspruch der neun österreichischen Bundesländer, die weiterhin eine mehrheitlich staatliche Beteiligung an der Verbund-Wasserkrafttochter AHP verlangten (060504).