Juli 2012

120712

ENERGIE-CHRONIK


 


Der Beitrag der Erneuerbaren zur deutschen Stromerzeugung stieg binnen zwei Jahrzehnten fast um das Sechsfache. Deutlich rückläufig sind dagegen Kernenergie und Kohle. Als einziger fossiler Energieträger konnte Gas zulegen, und das gleich um mehr als das Doppelte. Der minimale Anteil von Mineralölprodukten an der deutschen Stromerzeugung – der auf dieser Grafik nicht beziffert ist – sank von 2 auf 1,1 Prozent.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Erneuerbare decken erstmals über 25 Prozent des Stromverbrauchs

Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur deutschen Brutto-Stromerzeugung überschritt im ersten Halbjahr 2012 zum ersten Mal die Marke von 25 Prozent. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am 26. Juli mitteilte, stieg er gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von rund 21 auf 25,1 Prozent.

An dem Zuwachs waren alle Arten von regenerativem Strom beteiligt. Besonders stark legte die Photovoltaik zu (47 %), gefolgt von Wasserkraft (24 %), Windenergie (19 %), Biomasse (6 %) sowie Müll und sonstigen erneuerbaren Energien (4 %). Den mengenmäßig größten Beitrag leistete die Windenergie mit 24,9 Terawattstunden (TWh), gefolgt von Biomasse (15,3 TWh), Photovoltaik (14,4 TWh), Wasserkraft (10,8 TWh) sowie Müll und sonstigen erneuerbaren Energien (2,5 TWh). Insgesamt stieg die regenerative Stromerzeugung gegenüber dem 1. Halbjahr 2011 von 56,4 auf 67,9 TWh. Das ist ein Zuwachs um 20 Prozent.

Der BDEW veröffentlichte ferner Zahlen zum Erdgas- und Stromverbrauch im ersten Halbjahr 2012. Danach lag der Erdgasverbrauch mit 495,3 Milliarden Kilowattstunden um 0,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Einerseits wurde für die Strom- und Wärmeerzeugung in den Kraftwerken der allgemeinen Versorgung weniger Erdgas verbraucht, andererseits wiesen die vergleichsweise kalten Monate Februar und April ein deutliches Plus beim Erdgasverbrauch für Raumheizungen auf. Der Schalttag hat ebenfalls zum Zuwachs beim Erdgasverbrauch beigetragen.

Der Stromverbrauch lag hingegen mit 261,5 Milliarden Kilowattstunden bzw. TWh um 1,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblich dafür verantwortlich ist nach Angaben des BDEW vor allem die niedrigere Produktion in den stromintensiven Industrien Eisen- und Stahlerzeugung, chemische Grundstoffe und Papierherstellung.