März 2013

130304

ENERGIE-CHRONIK


Übernahme der Thüringer Energie AG wurde zur kostspieligen Hängepartie

Die Anfang Januar vereinbarte Übernahme der E.ON Thüringer Energie AG durch die kommunalen Minderheitsaktionäre (130108) wurde Ende März mit fast dreimonatiger Verzögerung vollzogen. Sie gestaltete sich damit für die Kommunen zu einer überaus kostspieligen Hängepartie. Erst am 25. März konnten alle notwendigen Kreditverträge mit den beteiligten fünf Banken unterschrieben werden. Da seit Abschluß des Kaufvertrags hohe Zinsen auf den Kaufpreis fällig wurden – zunächst täglich 37.000 Euro und dann 82.000 Euro – kommen so zu den Gesamtkosten von rund 946 Millionen Euro schätzungsweise weitere sechs Millionen Euro an Zinszahlungen.

Die Verzögerung entstand vor allem durch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die neben der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der landeseigenen Thüringer Aufbaubank (TAB) und zwei weiteren Banken das zur Begleichung des Kaufpreises erforderliche Geld in Form von Kommunalkrediten zur Verfügung stellt. Die Helaba äußerte plötzlich Bedenken, daß die gebotenen Sicherheiten nicht ausreichend seien und von der EU als unerlaubte Beihilfe gewertet werden könnten. Die KfW, die rund die Hälfte der Kreditsumme bereitstellt, trug ihrerseits keine solchen Bedenken und wollte die von der Helaba verlangten Restriktionen nicht akzeptieren. Unter welchen Bedingungen man sich am Ende doch einigte, war den offiziellen Verlautbarungen nicht zu entnehmen.

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