November 1992

921117

ENERGIE-CHRONIK


Großbritannien gibt Schnellen Brüter auf

Großbritannien zieht sich ab April kommenden Jahres aus dem europäischen Forschungsprogramm für den "Schnellen Brüter" zurück. Die Regierung erhofft sich dadurch Einsparungen in Höhe von 53 Millionen Pfund jährlich (FAZ, 20.11.; SZ, 20.11.; taz 21.11.).

Die tageszeitung (21.11.) führt die "Kehrtwende in der britischen Atompolitik", die seit Mitte der achtziger Jahre zu beobachten sei, auf die Privatisierung der Energiewirtschaft zurück. Dabei habe sich nämlich der nukleare Bereich als unverkäuflich herausgestellt. Die Welt (6.11) verwies darauf, daß die nukleare Aufbereitungsanlage in Sellafield, die vor der Fertigstellung steht, ganz auf den Schnellen Brüter zugeschnitten worden sei. Offenbar setze die Regierung darauf, das in Sellafield gewonnene Plutonium zu exportieren. Die Süddeutsche Zeitung (20.11.) forderte: "Die Bundesrepublik sollte sich aus dem unsinnigen Euro-Brüter-Programm ebenfalls zurückziehen und nicht etwa darauf pochen, daß ausgerechnet Rußland hier jetzt einsteigen mag."