Dezember 1993

931204

ENERGIE-CHRONIK


Verkauf der Mibrag jetzt perfekt

Die Vereinigten Mitteldeutschen Braunkohlenwerke AG (Mibrag) sind am 8.12. von der Treuhandanstalt an ein ausländisches Konsortium verkauft worden, zu dem die amerikanischen Unternehmen NRG Energy Inc. und Morisson-Knudsen Corp. sowie das britische Unternehmen PowerGen gehören. Dem Vernehmen nach soll der Kaufpreis bei zwei Milliarden Mark liegen und über 40 Jahre gestreckt werden. Im Vorfeld der Privatisierung hat die Mibrag zum Jahresende weitere 1355 ihrer derzeit noch 9450 Mitarbeiter entlassen. Zu DDR-Zeiten beschäftigte das Braunkohlenkombinat knapp 60 000 Arbeitnehmer. Das Konsortium will langfristig 2000 Arbeitsplätze garantieren und in den nächsten Jahren über eine Milliarde Mark investieren (Handelsblatt, 9.12.; Welt, 9.12.; siehe auch 930714).

Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Mibrag und anstelle des ursprünglich geplanten Baues eines eigenen Braunkohlekraftwerks in Lippendorf ist das amerikanisch-britische Konsortium mit 41,1 Prozent am Neubau des Kohlekraftwerks in Schkopau beteiligt worden. Entsprechende Verträge wurden am 10.12. mit der Veba Kraftwerke Ruhr AG (VKR) unterzeichnet, die 58,9 Prozent der Anteile behält. Das Kraftwerk soll Ende 1995 in Betrieb gehen. Die Vermarktung der Leistung des 900 MW-Kraftwerks obliegt jedem Gesellschafter für seinen Anteil (Welt, 11.12.; FAZ, 13.12.; siehe auch 921107).