März 2000 |
000329 |
ENERGIE-CHRONIK |
Unter der Schlagzeile "Atomklaft fül
alle" berichtete die tageszeitung am 14.3., dass die rot-grüne
Bundesregierung für drei Kernkraftwerks-Projekte in China,
Litauen und Argentinien Hermes-Bürgschaften zugesagt habe.
Dies widerspreche der Koalitionsvereinbarung, wonach Exportbürgschaften
nach "ökologischen, sozialen und entwicklungsverträglichen
Gesichtspunkten" zu vergeben sind. Auf dem kurz darauf stattfindenden
Parteitag der Grünen verteidigte Bundesaußenminister
Joschka Fischer die Entscheidung des zuständigen interministeriellen
Ausschusses als Bestandteil eines Pakets, das eine erheblich größere
Zahl von Ablehnungen ähnlicher Projekte enthalte. Der Parteitag
beließ es bei allgemeiner Kritik am "Ablauf dieser
Entscheidung" und ihrem Inhalt. In der Frage des Ausstiegs
aus der Kernenergie unterstützten die Delegierten die Linie
des Bundesvorstands. Ein entsprechender Beschluss sieht vor, die
Laufzeit von Kernkraftwerken auf höchstens 30 Jahre nach
der Inbetriebnahme zu befristen. Ziel bleibe es, erste Kernkraftwerke
noch in dieser Legislaturperiode vom Netz zu nehmen (FAZ, 20.3.).