Juni 2000 |
000606 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der niederländische Energiekonzern Essent wird für 1,11 Milliarden Mark 51 Prozent der Anteile an der Bremer swb AG übernehmen und damit zum Mehrheitsaktionär der früheren Bremer Stadtwerke. Wie die swb AG am 6.6. mitteilte, machte Essent damit das Rennen bei einem Bieterverfahren, das im Auftrag der Stadt Bremen und der swb durchgeführt wurde. Die kartellrechtliche Genehmigung sowie die Zustimmung der Gremien stünden zwar noch aus, doch gingen alle Beteiligten von einem zügigen und positiven Abschluß des Verfahrens aus. Mit Essent sei unter anderem vertraglich vereinbart worden, dass die swb-Gruppe auch in Zukunft "in erheblichem Umfang" eigene Kraftwerke betreiben werde.
Essent entstand 1999 durch die Fusion der niederländischen Stromversorger PNEM, MEGA Limburg und EDON. Das Unternehmen ist auch im Bereich Entsorgung und Kabel-TV engagiert. Nachdem EDON und NUON im März dieses Jahres ihre gemeinsame Tochter EPON - den größten niederländischen Stromerzeuger - an die belgische Electrabel verkauft haben, verfügt der Essent-Konzern noch über Stromerzeugungskapazitäten von 3 600 Megawatt (Stromthemen 7/00).
Neben Essent hatten sich auch der US-Versorger TXU aus Dallas und die mit PreussenElektra verbundene EWE aus Oldenburg für die sbw-Anteile interessiert. Die Bremer Stadtwerke befinden sich seit ihrer Teilprivatisierung (950712) nur noch mehrheitlich in städtischem Besitz. Aktionäre sind derzeit Bremer Landesbank (31,57 %), Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbh (25,11 %), Veba/PreussenElektra (22,54 %), Ruhrgas (11,32 %) und swb AG (9,46 % eigene Anteile).