Juni 2000 |
000613 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Deutsche Verbundgesellschaft (DVG) stellte im Juni auf einer Fachtagung in Heidelberg den neugefaßten "GridCode 2000" vor, der in Verbindung mit der neugefaßten Verbändevereinbarung (991201) das technische Prozedere der Netznutzung regelt. Die Weiterentwicklung des erstmals 1998 vorgelegten GridCodes (980907) erfolgte im Dialog mit den Netznutzern. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller begrüßte das neue Regelwerk als weiteren Schritt auf dem Weg zur praktischen Umsetzung des verhandelten Netzzugangs in Deutschland.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der über 570 kommunale Stromversorger vertritt, lehnt dagegen den "GridCode 2000" in wesentlichen Punkten ab. Er sieht darin die Interessen der Verteilnetzbetreiber und der kleinen Stromhändler zu wenig berücksichtigt. Insbesondere bei den Regelungen zum sogenannten Engpassmanagement und bei der Kündigung von Bilanzverträgen würden Risiken und in der Folge möglicherweise finanzielle Lasten erwachsen, die mit darüber entscheiden, für wen kommunaler Stromhandel möglich wird und welche Kosten bei kommunalen Netzbetreibern anfallen können. Der VKU werde seinen Mitgliedern empfehlen, diese Regelungen nicht zu akzeptieren.
Darüber hinaus sei es ebenfalls nicht zumutbar, dass die Übertragungsnetzbetreiber bei teilbelieferten Kunden Einzelkundendaten erfahren sollen. Diese Daten seien in höchstem Maße wettbewerbsrelevant, da es sich bei den betroffenen Kunden in der Regel um attraktive Großkunden handele. Aus Sicht des VKU müssten die Daten weitestgehend anonymisiert werden, was ohne weiteres möglich sei.