August 2000 |
000808 |
ENERGIE-CHRONIK |
Nach Ansicht der Zeitschrift Capital (18/00) sind die Netznutzungsentgelte für Haushaltskunden-Strom überhöht. In den alten Bundesländern lägen sie derzeit bei 14 bis 18 Pfennig pro Kilowattstunde, in Ostdeutschland jeweils um drei Pfennig höher. Die Kilowattstunde sei indessen für einen Mehrpersonenhaushalt bereits für 23 Pfennig zu bekommen. Die geringe Differenz zwischen den Endpreisen für Haushaltsstrom und den geforderten Netznutzungsentgelten wecke den Verdacht, dass die Stromversorger bei ihren Berechnungen die Netznutzungsentgelte zu hoch und die Erzeugungskosten zu niedrig ansetzen würden. Das Blatt zitiert den Berliner Stromhändler Andreas Rose (Ares Energie AG) mit dem Vorwurf: "Laut Gesetz müssen uns die Regionalversorger zwar ihre Leitungen öffnen, damit wir Kunden beliefern können. Aber sie kassieren uns ab und subventionieren mit dem Ertrag ihr eigenes Stromangebot."
Die Zeitschrift veröffentlicht eine
Liste, die für insgesamt 50 Stromversorger die geforderten
Netznutzungsentgelte sowie weitere Bestandteile des Strompreises
mit dem Endpreis vergleicht, den die Unternehmen ihren eigenen
Kunden abverlangen. Demnach blieben für den Einkauf bzw.
die Erzeugung der elektrischen Energie oft nur ein bis zwei Pfennig
pro Kilowattstunde oder noch weniger übrig.