November 2000 |
001118 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Block A im Kernkraftwerk Biblis, der
am 19. August zur Jahresrevision abgefahren wurde, konnte Anfang
November nicht planmäßig wieder in Betrieb gehen, weil
bei einer Sonderprüfung im Oktober drei Risse in einer Schweißnaht
festgestellt worden waren. Die Risse befinden sich an der Verbindung
des Not- und Nachkühlsystems zum Reaktorkühlkreislauf.
Schon 1992 hatten sich an dieser Stelle auffällige Befunde
ergeben, die jedoch als Messfehler gedeutet wurden. Möglicherweise
waren die Risse seit der Herstellung der Schweißnaht vorhanden.
Der hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) ordnete die
Reparatur der Schweißnaht an. Außerdem leitete er
ein Begutachtungsverfahren ein. Das Bundesumweltministerium forderte
die hessische Aufsichtsbehörde zu zusätzlichen Prüfmaßnahmen
in Biblis A auf. Auf Grundlage des Untersuchungsergebnisses will
es dann alle deutschen Kernkraftwerke auf bisher nicht entdeckte
Risse im Kühlsystem überprüfen lassen (FTD, 3.11.).