März 2001

010318

ENERGIE-CHRONIK


EU-Kommission will internationalen Stromaustausch fördern

Nach Ansicht der EU-Kommission reichen die bestehenden Strom-Verbindungsleitungen zwischen den Ländern der Gemeinschaft nicht aus, um die Anforderungen eines sich liberalisierenden Marktes bewältigen zu können. Gegenwärtig würden erst acht Prozent des europäischen Stromhandels grenzüberschreitend getätigt, stellte die Kommission am 12.3. in einer Pressemitteilung fest. Zu Staubildungen komme es vor allem auf den Verbindungsleitungen zwischen Deutschland und Dänemark, den Niederlanden und Deutschland, den Niederlanden und Belgien, Spanien und Frankreich, Frankreich und Italien sowie Italien und Österreich. Die Übertragungskapazitäten dieser Verbindungen lägen zwischen 1000 und 7000 MW. Gegenwärtig seien aber zwischen vierzig und sechzig Prozent der Kapazität langfristigen Einfuhrverträgen vorbehalten, die von den vormaligen Monopolunternehmen vor dem Wirksamwerden der Marktöffnung geschlossen wurden.

In einer weiteren Pressemitteilung vom 12.3. gab die EU-Kommission die Öffnung des Untersee-Stromkabels zwischen Frankreich und Großbritannien für den Handel bekannt. Bisher war diese Verbindung für Stromexporte der EDF nach Großbritannien reserviert. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem walisischen Netzbetreiber National Grid lief im März aus. Nach Rücksprache mit der EU-Kommission beschlossen beide Betreiber, die Gesamtkapazität von 2000 MW uneingeschränkt Dritten zur Verfügung zu stellen, ohne sich selbst Kapazitäten vorzubehalten (siehe auch 010108).