April 2001

010401

ENERGIE-CHRONIK


Einigung im Streit um die Bewag: Vattenfall übernimmt Führung der "vierten Kraft"

HEW/Vattenfall und Mirant werden die Berliner Bewag künftig "partnerschaftlich und gleichberechtigt" führen. Darauf einigten sich beide Unternehmen und der Berliner Senat bei einem Spitzengespräch am 27. April. Im Endergebnis werden HEW und Mirant - wie sich schon im Vormonat andeutete (010306) - jeweils rund 43 Prozent an der Bewag erhalten. Die Details der gemeinsamen Führung sowie der Einbindung der Bewag in eine geplante "vierte Kraft" am deutschen Strommarkt unter Einschluß von Veag und Laubag müssen allerdings noch in einem Konsortialvertrag festgelegt werden.

Wie es in einer Pressemitteilung der HEW vom 2.5. weiter heißt, wurde die bisher erzielte Einigung in einer "Gemeinsamen Erklärung zur Bildung einer vierten Kraft auf dem Energiesektor in Deutschland" festgehalten. Demnach darf die E.ON Energie ihre Bewag-Beteiligung von 49 Prozent - wie ursprünglich geplant (000801) - an die HEW verkaufen. Anschließend werden die HEW jedoch 17 Prozent des Bewag-Grundkapitals an Mirant abgeben. Außerdem gleichen HEW und Mirant ihre Aktienanteile an der Bewag so lange aus, bis sie gleich groß sind. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen würde ein Gleichstand der Beteiligungen bei ca. 43 Prozent erreicht.

HEW und Bewag ab 2003 nur noch Vertriebsgesellschaften

Bis Ende 2001 bzw. nach der Neuregelung der Beteiligungsverhältnisse bei der Bewag überlassen die HEW dem Berliner Stromversorger eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 43 Prozent an Veag und Laubag (siehe 001201). Bis August 2002 werden Veag und Laubag "neu strukturiert sowie die verbundwirtschaftlichen Aktivitäten aller vier Unternehmen zusammengeführt". Bis August 2003 sollen dann in einem dritten Schritt die beteiligten deutschen Energieunternehmen unter einer Obergesellschaft zusammengeführt werden. Hauptgesellschafter dieser Holding werden Vattenfall und Mirant unter Führung des ersteren Unternehmens sein. Die Obergesellschaft hat ihren Sitz in Berlin. HEW und Bewag fungieren dann nur noch als Vetriebsgesellschaften für ihre traditionellen Standorte.