Juli 2001 |
010717 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat die Büroräume des Wirtschaftsprofessors Ekkehard Wenger durchsucht, der vor allem als Konzern-Kritiker, "Vorstands-Schreck" und streitbarer Vertreter von Kleinaktionären bekannt geworden ist. Wenger wird Ausnutzung von Insider-Wissen vorgeworfen, als er 1999 Aktien der Mittelschwäbischen Überlandzentrale (Müag) kaufte. Die Müag war wenig später mit dem Ueberlandwerk Jagstkreis (Ujag) zur EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG verschmolzen worden, die ihrerseits eine Tochter der EnBW Regional ist (siehe 990725). Die EnBW bot damals 1300 Mark für die Übernahme der Aktien, die zuvor für etwa 930 Mark gehandelt wurden. Die Ermittlungen waren durch eine Anzeige des Bundesaufsichtsamts für den Wertpapierhandel ausgelöst worden. Wenger räumt sowohl den Kauf von Müag-Aktien als auch ein Telefongespräch mit EnBW-Chef Gerhard Goll ein, bei dem er sich dafür eingesetzt habe, den Stammaktionären dasselbe Angebot zu machen wie den Vorzugsaktionären. Im übrigen seien aber die erhobenen Vorwürfe "völlig abenteuerlich" (SZ, 12.7. u. 13.7.; Berliner Zeitung, 13.7.).