August 2001 |
010805 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) will mit Hilfe des italienischen Energiekonzerns ENI die Mehrheit an der Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) übernehmen. Wie beide Unternehmen am 31. Juli mitteilten, soll zu diesem Zweck eine gemeinsame Gesellschaft mit jeweils hälftiger Beteiligung gegründet werden. Diese Gesellschaft wiederum soll die GVS-Beteiligungen der Neckarwerke Stuttgart (33,4 Prozent) und des Landes Baden-Württemberg (25 Prozent) erwerben.
Die Neckarwerke Stuttgart (NWS) gehören zum unternehmerischen Einflußbereich der EnBW (000707). Auch das Land Baden-Württemberg scheint zur Überlassung seines GVS-Anteils bereit zu sein. Wie eine Sprecherin des Finanzministeriums andeutete, soll aber die Veräußerung der Anteile nicht im exklusiven Kreis verhandelt werden, sondern im Rahmen einer Auktion an den Meistbietenden erfolgen (SZ, 9.8.).
Nach Meinung der "Frankfurter Allgemeinen" (2.8.) bezweckt das Vorhaben vor allem die Abwehr der Ruhrgas AG, die in der Vergangenheit schon mehrfach versucht habe, bei der GVS an Einfluß zu gewinnen, zuletzt über eine Beteiligung von 15 Prozent an dem Mannheimer Kommunalversorger MVV (001109). Die MVV verfügten mit 26,2 Prozent über eine Sperrminorität an der GVS sowie über ein Vorkaufrecht für freiwerdende Anteile.