September 2001

010907

ENERGIE-CHRONIK


E.ON bietet "MixPower" an

Die E.ON Energie startete Anfang September eine Kampagne für "MixPower". Dieses Stromangebot richtet sich speziell an Kunden mit Internet-Anschluß: Sie können auf der E.ON-Seite an einem virtuellen Mischpult einen Strommix aus verschiedenen Energiequellen auswählen und bestellen, wobei der Strompreis um so höher ausfällt, je mehr der Kunde auf Kernenergie verzichtet. Wenn beispielsweise die Jahresstromrechnung bei Kernenergie 1274 DM beträgt, erhöht sie sich auf 1434 DM bei Kohle, 1515 DM bei Wasser, 1940 DM bei Biogas, 2069 DM bei Wind und auf 5931 DM bei Solarstrom. Entsprechendes gilt für anteilmäßige Mischungen. Außer dem Preis wird dem Kunden die CO2-Belastung angezeigt, die bei der Erzeugung des von ihm ausgewählten Strommixes entsteht.

Wieweit umweltbewußten Kunden bewußt ist, daß sie bei der Entscheidung für "Ökostrom" trotz des höheren Strompreises nur den üblichen Strommix aus der Steckdose beziehen, ist rechtlich umstritten (siehe 010818). E.ON Energie argumentiert bei der Werbung für "MixPower" damit, daß den bestellten "Strom-Mischungen" tatsächlich entsprechende Einspeisungen ins Netz aus den jeweiligen Energiequellen gegenüber stünden. Der virtuelle "Strommix" liefere Hinweise, wie der Kunde die Stromerzeugung ausgerichtet sehen möchte. Eine erhöhte Nachfrage nach einzelnen Stromquellen werde letztendlich zum Ausbau der entsprechenden Kapazitäten führen.

Yello erhöht Preise um fünf Prozent

Die Neukunden von Yello Strom müssen ab November mehr bezahlen: Bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden erhöht sich der Strompreis um 5,4 Prozent oder rund fünf Mark im Monat. Ab 1. Januar 2002 müssen weitere Yello-Kunden, bei denen die vertragliche Bindung ausläuft, mit erhöhten Preisen rechnen. Die EnBW-Tochter Yello gibt derzeit rund 700.000 Kunden an (DPA, 19.9.).

RWE will an "Avanza" und "Evivo" festhalten

Die RWE Plus AG will an den beiden Strommarken "Avanza" und "Evivo" festhalten. Dies erklärte ihr neuer Chef Heinz-Werner Ufer in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (3.9.). Die vor zwei Jahren gestartete Strommarke "Avanza" (990913) ist nach Ufers Worten "deutschlandweit die stärkte Strommarke für Haushalts- und Gewerbekunden", während die seinerzeit von VEW Energie kreierte Marke "Evivo" (991009) den kommunalen Kooperationspartnern von RWE zur Verfügung gestellt werden solle.

E.ON, Yello und RWE sind die bekanntesten Stromanbieter

Obwohl die Strommarke E.ON erst seit Mai 2000 am Markt ist, hat sie mit 68,9 Prozent den höchsten Bekanntheitsgrad bei den Deutschen. Auf Platz zwei und drei folgen Yello (61,5 Prozent) und RWE (51,3 Prozent). Dies geht aus der neuesten Studie "TrendProfile" der Illustrierten "stern" hervor, bei der 2000 Personen ab 14 Jahren zum Thema Strommarkt befragt wurden.

Deutlich abgenommen hat die Bereitschaft, für "Ökostrom" Strom tiefer in die Tasche zu greifen: Während im August 1999 noch 17 Prozent großen Wert auf solche Angebote legten, waren es im März 2001 nur noch rund 10 Prozent.