September 2001

010918

ENERGIE-CHRONIK


Landesregierungen gegen "Wildwuchs" von Windkraftanlagen

Nordrhein-Westfalen will den "Wildwuchs" von Windkraftanlagen eindämmen. Die Regierungsparteien SPD und Grüne haben einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht. Unter anderem soll er für die Anwohner solcher Anlagen den Schutz vor Lärmbelästigung und Schattenwurf verbessern. Künftig müssen für jede Anlage ab hundert Metern Höhe Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in Natur und Landschaft geleistet werden. Bisher ist ein solcher Ausgleich erst ab drei Anlagen vorgeschrieben. Gegen die zunehmende Umweltbelastung durch Windkraftanlagen hatten etliche Bürgerinitiativen, die Opposition im Landtag und die Bezirksregierung in Münster protestiert (DPA, 25.9.).

Die Landesregierung von Baden-Württemberg will die planungsrechtlichen Anforderungen an Windkraftanlagen verschärfen. Man wolle nicht länger zusehen, wie solche Anlagen "in allen Landesteilen nahezu ungeordnet aus dem Boden sprießen", betonte Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) am 25. September nach einem Gespräch mit Ministerien und Verbänden. Mit Rücksicht auf das Landschaftsbild sollen Rotoren "nur noch an ausgesuchten Standorten" genehmigt werden. Der Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbands WindEnergie warf Teufel deshalb "Versagen bei zukunftsfähiger Energiepolitik" vor. Der Aufruf zu einer noch restriktiveren Genehmigungspraxis gleiche "dem Aufruf zum Rechtsbruch".