April 2002 |
020401 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der finnische Fortum-Konzern verkaufte am 8. April seine deutsche Tochter Fortum Energie für 545 Millionen Euro an die E.ON Energie AG. Darin enthalten ist die hundertprozentige Beteiligung an dem Regionalversorger Elektrizitätswerk Wesertal GmbH. Für die Fortum Kraftwerk Burghausen GmbH, die ebenfalls auf der Verkaufsliste steht, werden die Verhandlungen mit anderen Interessenten fortgesetzt.
Der Regionalversorger Wesertal war erst im September 1999 von seinen früheren kommunalen Eigentümern für 380 Millionen Euro an Fortum verkauft worden (990906). Der finnische Stromkonzern wollte sich damit den Einstieg in den liberalisierten deutschen Strommarkt sichern. Zwei Jahre später gab er bekannt, daß er sich wieder auf Nordeuropa beschränken wolle und deshalb nach einem Käufer für Wesertal suche (011111). Neben E.ON hatten sich daraufhin die Energie Baden-Württemberg (EnBW), die belgische Tractebel und der niederländische Essent-Konzern um die Übernahme beworben.
Die E.ON Energie will Wesertal mit den benachbarten Regionalversorgern PESAG und Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg (EMR) zu einem neuen Regionalversorger mit den Sparten Strom, Gas, Wasser und Wärme zusammenlegen. An der PESAG ist E.ON mit 54,7 Prozent und an EMR mit vorerst 25,1 Prozent beteiligt (siehe 001210). Damit entstünde einer der zehn größten deutschen Regionalversorger mit einem Stromabsatz von 10 Milliarden kWh.
Der Regionalversorger Wesertal hat seinen Sitz in Hameln und beschäftigt etwa 520 Mitarbeiter. Er versorgt in Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen etwa 190.000 Kunden mit jährlich rund drei Milliarden kWh Strom und rund 1,4 Milliarden kWh Gas. Er besitzt Beteiligungen am Gemeinschaftskraftwerk Weser (33,3 Prozent), am Kernkraftwerk Grohnde (16,7 Prozent) und an der Müllverbrennungsanlage Bielefeld-Herford (33,3 Prozent).