Oktober 2003 |
031005 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Electricité de France (EDF) hat die rechnerischen Laufzeiten ihrer 58 Reaktoren zur Stromerzeugung von bisher 30 auf 40 Jahre verlängert. Aus den bereits gebildeten Rückstellungen für den Abriß der Anlagen werden dadurch erhebliche Mittel frei. Sie bewirken rein buchhalterisch eine Erhöhung des Eigenkapitals um 5,4 auf 19,6 Milliarden Euro sowie einen außerordentlichen Ertrag von 1,8 Milliarden Euro. In einer am 2. Oktober vorgelegten Halbjahresbilanz kann die EDF deshalb auch einen Reingewinn von 728 Millionen Euro vorweisen, obwohl dieser zuletzt nur noch 481 Millionen Euro betrug (030311) und zunächst sogar mit roten Zahlen gerechnet worden war (020804).
Die EDF hat die Halbjahresbilanz erstmals nach den International Accounting Standards (IAS) erstellt, die ab 2005 in der EU wirksam werden. Schon deshalb ist kaum ein Vergleich mit den vorangegangenen Zahlen möglich. Die Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke begründete sie mit der IAS-Norm16, welche die regelmäßige Überprüfung der Nutzungsdauer von Anlagen und gegebenenfalls deren Anpassung vorsehe.
Die EDF verfügt über eine Kraftwerkskapazität von insgesamt 101.264 MW. Davon entfallen 63.040 MW auf Kernkraft, 20.664 MW auf Wasserkraft und 17.560 MW auf konventionelle Wärmekraft.