Februar 2004 |
040214 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland war im Jahre 2003 mit rund 489 Mill. t SKE (Steinkohleeinheiten) etwa so hoch wie im Jahr zuvor (siebe Tabelle). Wie aus dem Wochenbericht 07/04 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht, war dies das Resultat gegenläufiger Einflüsse: Während die schwache Konjunktur dämpfend auf den Verbrauch wirkte, führte insbesondere die kalte Witterung im ersten Quartal zu einer erhöhten Energienachfrage. Temperaturbereinigt war der Primärenergieverbrauch um ein Prozent niedriger als 2002. Bei leicht rückläufiger gesamtwirtschaftlicher Leistung (minus 0,1 Prozent) hat sich die Energieproduktivität der Volkswirtschaft temperaturbereinigt im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent verbessert - ein etwas schwächerer Anstieg als im langfristigen Durchschnitt (1,3 Prozent von 1991 bis 2002).
Im Unterschied zum Primärenergieverbrauch nahm der Bruttostromverbrauch mit 1,2 Prozent vergleichsweise kräftig zu (siehe Tabelle). Zugleich ging die gesamtwirtschaftliche Stromproduktivität, die in den neunziger Jahren noch um jährlich 0,8 Prozent gestiegen war, mit minus 1,3 Prozent deutlich zurück. Die Bruttostromerzeugung übertraf 2003 das Vorjahresniveau um 2,7 Prozent. Nach wie vor rangiert die Kernenergie bei der Stromerzeugung an erster Stelle. Dicht dahinter folgen Braunkohle und Steinkohle. Beträchtlich ausgeweitet wurde abermals die Stromerzeugung in Windkraftanlagen, die im Jahr 2003 gut drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs deckte.
Die Ölpreise, die im Jahre 2002 kräftig gestiegen waren, verharrten 2003 auf hohem Niveau. Der Weltmarktpreis für Rohöl (Marke Brent) war im Dezember 2003 um rund vier Prozent höher als Ende 2002. Allerdings zeigten sich im Jahresverlauf erhebliche Schwankungen.
Bei steigendem Wechselkurs des Euro schlugen sich die höheren Weltmarktpreise nur abgeschwächt in der deutschen Importbilanz nieder. So waren die Rohölimporte im November 2003 um etwa zehn Prozent billiger als im Dezember 2002. Die Importpreise für Erdgas blieben etwa auf dem Niveau von 2002. Dagegen legten die Preise für Steinkohlenimporte zu; im vierten Quartal 2003 waren sie um rund zehn Prozent höher als zu Jahresbeginn.
Das Jahr 2003 sei durch heftige Preisbewegungen bei der elektrischen Energie gekennzeichnet gewesen, heißt es im Wochenbericht des DIW weiter: Die Großhandelspreise für Spotprodukte an der Leipziger Strombörse waren im Jahresdurchschnitt um 30 Prozent höher als im Vorjahresmittel. Am Terminmarkt lagen die Strompreise zum Jahresende um ein Drittel über denen zu Beginn des Jahres. Mit dieser Entwicklung seien die erheblichen Preissenkungen, die insbesondere industriellen Sonderabnehmern nach Beginn der Liberalisierung zugute kamen, großteils wieder rückgängig gemacht worden.