Juni 2004

040613

ENERGIE-CHRONIK


IAEA prophezeit starken Anstieg der nuklearen Stromerzeugung

Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung wird sich in den kommenden Jahrzehnten vervielfachen. Dies prophezeit ein Bericht, den die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) am 26. Juni veröffentlichte. Gemäß einem "mittleren" von drei Szenarien, dem die IAEA die größte Wahrscheinlichkeit einräumt, wird die Stromproduktion aus Kernenergie bis 2030 um das Zweieinhalbfache zunehmen und ihren Anteil an der weltweiten Elektrizitätserzeugung von derzeit 16 auf 27 Prozent erhöhen. Bis 2050 sei sogar eine Vervierfachung zu erwarten. Ein wesentlicher Grund für die vermehrte Nutzung der Kernenergie werde die Vermeidung von Treibhausgasen sein, in Verbindung mit der Verknappung fossiler Energieträger und dem vermehrten Energiebedarf durch Bevölkerungswachstum.

Weltweit gibt es nach Angaben der IAEA gegenwärtig 442 Kernkraftwerke. Sie verteilen sich auf 30 Länder, wobei der Schwerpunkt auf Europa und Nordamerika liegt. Bei Neubauten ist aber Asien führend, wo gegenwärtig 18 von insgesamt 27 neuen Anlagen errichtet werden. Im Ländervergleich verfügen die USA mit 104 Reaktoren über die meisten Kernkraftwerke. Den höchsten Nuklearanteil an der Stromerzeugung hat Litauen mit 80 Prozent, gefolgt von Frankreich mit 78 Prozent.

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