März 2005

050305

ENERGIE-CHRONIK


RWE zahlt Laurenz Meyer eine Abfindung von 400.000 Euro

Laurenz Meyer beendet sein Anstellungsverhältnis mit RWE Power rückwirkend zum 31. Dezember 2004 und erhält eine Abfindung von 400.000 Euro. Der RWE-Konzern bestätigte im März diese Vereinbarung mit dem früheren CDU-Generalsekretär, der zumindest in den letzten Jahren keine entsprechende Arbeitsleistung für das von RWE bezogene Gehalt erbrachte und deshalb im Dezember 2004 von seinem Parteiamt zurücktreten mußte (041201).

Die Höhe der Abfindung begründete RWE mit der langen Dauer des Anstellungsverhältnisses, das 1975 beim damaligen VEW-Konzern begonnen hatte: Meyer erhalte, wie üblich, pro Monat ein Bruttogehalt. Zusätzlich bekommt Meyer von der CDU für seine vier Jahre als Generalsekretär eine Abfindung von 52.000 Euro.

Ferner kann Meyer für die Zeit seiner Tätigkeit bei VEW/RWE sowie als Landtags- und Bundestagsabgeordneter mehrfach hohe Pensionsansprüche geltend machen. Der Bund der Steuerzahler errechnete allein für die zwölf Jahre im Düsseldorfer Landtag eine Pension von monatlich 2343 Euro. "Um Meyer wird man sich also keine Sorgen machen müssen", bemerkte die "Süddeutsche Zeitung" (12.3.).

Zur Beschwichtigung der Empörung über sein Verhalten hatte Meyer im Dezember angekündigt, eine Summe von 81.806 Euro den SOS-Kinderdörfern zu spenden. Es handelte sich dabei um einen Teil der Abfindung, die er von VEW kassiert hatte, obwohl er sein Pro-Forma-Arbeitsverhältnis dann doch fortsetzte. Auf Nachfrage stellte sich indessen heraus, daß er diese Zusage nicht eingelöst hatte. Allerdings überwies der RWE-Konzern den SOS-Kinderdörfern eine Spende in Höhe von 100.000 Euro. Zugleich ließ er verlauten, daß er von Meyer die Rückzahlung der "irrtümlich" ausgezahlten 81.806 Euro erwarte.