März 2006

060314

ENERGIE-CHRONIK


"Stromkosten belasten deutsche Haushalte im europäischen Vergleich nur gering"

Mit durchschnittlich 17,18 Cent pro Kilowattstunde zahlen deutsche Haushalte den zweithöchsten Strompreis in der EU. Nur für Niederländer ist der Haushaltsstrom mit 17,65 Cent/kWh noch teurer. Dies ergibt sich aus einem Vergleich zwischen neun EU-Ländern für das Jahr 2004, den der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) am 17. März veröffentlichte.

Dennoch werden nach Ansicht des VDEW die deutschen Haushalte nur gering belastet, wenn man die Stromkosten mit dem durchschnittlichen Nettojahresverdienst und dem durchschnittlichen Stromverbrauch in den neun EU-Staaten vergleicht. Der Anteil der Stromkosten am Nettojahresverdienst belaufe sich dann für Deutschland nur auf 2,2 Prozent. Geringer sei die Belastung nur in Großbritannien (1,4 %) und Luxemburg (1,8 %). In Italien betrage dagegen der Anteil der Stromkosten am Jahresverdienst durchschnittlich 2,6 %, in den Niederlanden 2,7 % und in Frankreich 3,0 %. Noch tiefer müßten Familien in Polen (4,7 %), Portugal (4,9 %) und der Slowakei (8,1 %) in die Tasche greifen.

Im Detail machte der VDEW folgende Rechnung auf:

Anteil der Stromkosten am Netto-Einkommen*

Land

Durchschnittlicher Haushaltsstromverbrauch in kWh

Jahresstromrechnung in Euro Kosten pro Kilowattstunde in Cent** Durchschnittlicher Nettojahresverdienst 2004 in Euro Anteil Stromkosten am Nettojahresverdienst 2004 in Prozent
Slowakei 2740 359,23 13,11 4443 8,1
Portugal 2950 414,90 14,06 8544 4,9
Polen 1950 194,41 9,97 4139 4,7
Frankreich 5120 591,69 11,56 19595 3,0
Niederlande 3850 679,67 17,65 24792 2,7
Italien 2930 496,35 16,94 19246 2,6
Deutschland 3550 609,96 17,18 27929 2,2
Luxemburg 4650 620,41 13,34 33536 1,8
Großbritannien 4670 383,50 8,21 28007 1,4

* Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe, Ehepaar, 2 Kinder, Alleinverdiener
** errechnet aus Angaben in Spalte 2 und 3 (in der VDEW-Tabelle nicht enthalten)

Quellen: Statistisches Bundesamt, Eurelectric, VDEW