Juli 2006

060713

ENERGIE-CHRONIK


E.ON bringt Bürgermeister gegen Anreizregulierung in Stellung

Unter der Überschrift "Spiel mit dem Feuer" wandten sich Anfang Juli 26 Bürgermeister von Städten, deren Versorgungsbetriebe mit der E.ON-Tochter Thüga zusammenarbeiten, gegen die von der Bundesnetzagentur geplante Anreizregulierung (060502). In den ganzseitigen Anzeigen beklagten sie die geplante "extrem restriktive Auslegung der Netzentgeltverordnung", die ab Beginn des Jahres 2008 der Hälfte der Netzbetreiber, deren Kosten oberhalb eines Mittelwerts liegen, nur noch die dem Durchschnittswert entsprechenden Netzentgelte zubillige. Dadurch würden die Versorgungsqualität und die "Existenz vieler der rund 700 kommunalen Unternehmen der Energiebranche und ihrer 140.000 Mitarbeiter gefährdet". Eine kundennahe und kommunal orientierte Energieversorgung werde unter diesem Zeit- und Kostendruck vielerorts nicht mehr möglich sein. "Netze müßten verkauft werden. Im Ergebnis würden die großen Monopole gestärkt." Der Zeitplan für die Anreizregulierung müsse deshalb so gestreckt werden, daß die Stadtwerke ausreichend Zeit bekämen, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen.

Organisiert wurde die Anzeigenkampagne von der Syneco GmbH & Co. KG, die 1999 als Energiedienstleister der Thüga-Gruppe gegründet wurde. Unterzeichner waren unter anderen die Oberbürgermeister der Städte Duisburg, Freiburg, Fulda, Koblenz, Nürnberg, Wihelmshaven und Würzburg.