November 2006 |
061106 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wider Erwarten kam es am 29. November zu keiner Einigung über ein Eckpunkte-Papier
zur Beendigung des deutschen Steinkohlebergbaues bis spätestens 2018, um die
Pläne für eine Neustrukturierung und den Börsengang des RAG-Konzerns
(060809) auf eine tragfähige Grundlage zu stellen. Verhandlungspartner
waren die Bergbauländer Nordrhein-Westfalen und Saarland, die Bundesregierung,
die RAG und die Gewerkschaft IGBCE. Presseberichten zufolge scheiterte die auf Fachebene
bereits ausgehandelte Einigung an der Forderung der SPD nach langfristiger Beibehaltung
eines "Sockelbergbaues". Für dessen Subventionierung müßte
weiterhin der Steuerzahler aufkommen. Die Mittel der von der RAG geplanten Stiftung
zur Finanzierung der Steinkohle-Lasten reichen dafür nicht. Die Länder haben
sich klar für eine Beendigung des Steinkohlebergbaues ausgesprochen und sind
nicht bereit, ihn weiterhin zu subventionieren. Somit müßten die Kosten
des "Sockelbergbaues" allein vom Bund getragen werden. Die Verhandlungspartner
vereinbarten, diese Kosten einer näheren Prüfung zu unterziehen und das
Thema in den Koalitionsausschuß von CDU/CSU und SPD einzubringen. (SZ, 28.11;
FAZ, 30.11.)