Juni 2007

070604

ENERGIE-CHRONIK


Deutschland, Frankreich und Benelux wollen ihre Strommärkte bis 2009 koppeln

Deutschland, Frankreich und die drei Benelux-Staaten wollen bis Anfang 2009 ihre Strommärkte so koppeln, daß der Stromhandel, das Engpaß-Management (Kapazitätsauktion) und Netzsteuerung in einem Vorgang zusammengefasst werden. Am Rande des in Luxemburg tagenden Energierats unterzeichneten die Energieminister und sonstigen Mitglieder des sogenannten Pentalateralen Energieforums am 6. Juni eine entsprechende Absichtserklärung. Das neue System, das in fünf Stufen verwirklicht wird, soll die Auslastung der Netze verbessern, den grenzüberschreitende Anbieterwettbewerb stärken und die Betriebssicherheit gewährleisten.

Das Pentalaterale Energieforum wurde 2005 von den Regierungen Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs gegründet. Unter ihren Vorsitz arbeiten Regulierungsbehörden, Netzbetreiber, Strombörsen und Vertreter der regionalen Marktparteien-Plattform zusammen, um ein regionales Marktkopplungssystem zu entwickeln. Das Forum tagte jetzt in Luxemburg erstmals mit allen Beteiligten und auf höchster Ebene. Deutschland und Luxemburg traten dabei einer entsprechenden Vereinbarung bei, die Frankreich, Belgien und die Niederlande bereits am 14. Februar unterzeichnet hatten.

Im Zusammenhang mit der geplanten stromwirtschaftlichen Integration der fünf nordwesteuropäischen EU-Länder wurde am 21. November 2006 die belgische Strombörse Belpex eröffnet. Als Unterstützer fungierten dabei die niederländische Strombörse APX, die französische Strombörse Powernext sowie die drei Übertragungsnetzbetreiber EDF-RTE, Elia und Tennet.

Die EU-Kommission betrachtet die Entwicklung von Regionalmärkten als Zwischenetappe auf dem Weg zur Bildung eines europäischen Binnenmarktes. Der jetzt beschlossene Regionalmarkt soll als nächstes mit dem skandinavischen und iberischen Markt verbunden werden.