Juni 2008 |
080608 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die sieben Regionalversorger der E.ON Energie AG kündigten am 16. Juni eine Erhöhung ihrer Gaspreise zum 1. August um 12 bis 15 Prozent an. Betroffen sind insgesamt rund eine Million Kunden. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh betragen die jährlichen Mehrkosten je nach Region zwischen 165 und rund 200 Euro. Die stärksten Preiserhöhungen kommen auf die mehr als 500.000 Kunden in Hamburg und Schleswig-Holstein zu, wo E.ON Hanse die Preise um fast 15 Prozent erhöht. Die Regionalversorger begründeten die drastischen Preiserhöhungen mit den gestiegenen Beschaffungskosten, da der Ölpreis, an den der Gaspreis gekoppelt ist, seit Januar 2007 um rund 125 Prozent gestiegen sei.
Klammheimlich strich E.ON außerdem die einjährige Preisgarantie, mit der die Vertriebstochter "E wie einfach" bisher um Gaskunden warb. Die einjährige Preisgarantie gibt es jetzt nur noch für Stromkunden. Die Verbrauchstarife für Gas muß "E wie einfach" E.ON nicht erhöhen, da sie an die Allgemeinen Preise der Grundversorger mit jeweils einem Abschlag von 2 Cent pro Kubikmeter Gas gekoppelt sind.
Auf der Jahrespressekonferenz der E.ON Energie am 24. Juni teilte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach mit, daß "E wie einfach" seit Anfang 2007 rund 800.000 Kunden gewonnen habe. Die Vertriebstochter sei nach wie vor das einzige Unternehmen, das in allen Teilen des Bundesgebiets Strom und Gas anbiete.
Auf ausdrückliche Nachfrage eines Pressevertreters räumte Vertriebsvorstand Karl-Michael Fuhr ein, daß die Vertriebstochter die Konditionen für Gaskunden "etwas modifiziert" habe. Die Streichung der Preisgarantie gelte ab 15. Juni für alle Neukunden. Sie sei wegen des Anstiegs der Ölpreise und der daran gekoppelten Gaspreise notwendig geworden. Sonst wäre "das Risiko nicht mehr beherrschbar" gewesen.
Auf weitere Nachfrage eines Pressevertreters teilte Fuhr mit, daß den 800.00 Neukunden, die "E wie einfach" seit Anfang 2007 gewinnen konnte, der Verlust von mehr als 400.000 Kunden bei den E.ON-Regionalversorgern gegenübersteht. Er machte keine Angaben dazu, wieviele dieser Kunden zu "E wie einfach" abgewandert sind.