April 2010

100413

ENERGIE-CHRONIK


 


Zünftig ausstaffiert drückten die drei Konzernchefs und der Minister auf den symbolischen Knopf: V.l.n.r. Wulf Bernotat (E.ON), Norbert Röttgen, Werner Brinker (EWE) und Tuomo Hatakka (Vattenfall).

Pressefoto DOTI

Erster deutscher Offshore-Windpark "alpha ventus" offiziell eröffnet

Der Ende 2009 fertiggestellte Windpark "alpha ventus" (091111) wurde am 27. April offiziell eröffnet. Es handelt sich um den ersten deutschen Windpark, der in größerer Entfernung von der Küste ("offshore") errichtet wurde. Neben der Stromgewinnung dient er als Testfeld für künftige Offshore-Projekte. Die beteiligten Unternehmen EWE, E.ON und Vattenfall haben rund 250 Millionen Euro investiert. Weitere Millionen stellt das Bundesumweltministerium für die "ökologische Begleitforschung" zur Verfügung.

Zur Eröffnungszeremonie reiste neben den Vorstandsvorsitzenden von E.ON, EWE und Vattenfall auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) an. Er bekräftigte das Ziel, bis zum Jahr 2030 eine installierte Offshore-Leistung von 25.000 MW zu erreichen. Investoren, Anlagenhersteller und Netzbetreiber seien mit diesem Testfeld ein hohes Risiko eingegangen. Die gesammelten Erfahrungen würden allen künftigen Offshore-Windparks zugute kommen.

Ursprünglich als Windpark "Borkum West" genehmigt

"alpha ventus" entstand aus dem Projekt "Borkum West", das im November 2001 vom Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie als erster Offshore-Windpark genehmigt wurde (011119). Der Projektentwickler Prokon Nord verkaufte die Nutzungsrechte im September 2005 an die "Stiftung Offshore-Windenergie", die zuvor von Verbänden und Unternehmen der Windbranche mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums gegründet worden war. Bei einem "Energiegipfel" im Bundeskanzleramt wurde am 3. April 2006 die Errichtung eines Testfelds durch die Stromkonzerne E.ON, EWE und Vattenfall vereinbart. Die Stiftung schloß daraufhin einen entsprechenden Pachtvertrag mit der Deutschen Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI), die von den drei Energiekonzernen getragen wird und die Realisierung des Windparks übernahm.

Getestet werden jeweils sechs Anlagen der Hersteller Multibrid und Repower. Beide Typen verfügen über dieselbe Nennleistung von 5 Megawatt. Sie unterscheiden sich aber technisch und bei der Art der Verankerung auf dem Meeresboden (091111).

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