September 2010

100916

ENERGIE-CHRONIK


Nukleartransporte nach Ahaus waren überflüssig

Insgesamt 18 Castor-Behälter mit 951 Brennstäben aus dem früheren DDR-Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden sollen noch in diesem Jahr aus dem Zwischenlager Ahaus nach Rußland zurückgebracht werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erteilte dafür am 23. September die entsprechende Genehmigung. Die Brennstäbe waren erst vor fünf Jahren in drei Transport-Schüben von Rossendorf nach Ahaus verfrachtet worden, wogegen Kernkraftgegner heftig protestierten (050617). Wie sich inzwischen herausstellte, waren diese Transporte überflüssig gewesen, da Rußland bereits der DDR die Rücknahme der abgebrannten Brennelemente zugesagt hatte. Zusätzlich hatte sich Moskau 2004 in einem mit den USA und der IAEO vereinbarten "Russian Research Reactor Fuel Return"-Programm zur Rücknahme von Brennstäben aus seinem Besitz verpflichtet.

"Daß wir die Möglichkeit hatten, uns an Russland zu wenden, ist uns erst 2006 bekannt geworden", sagte der Sprecher des zuständigen sächsischen Wissenschaftsministeriums laut "Ruhr-Nachrichten" (16.8.). Danach habe man "schnell gehandelt" und Restbestände aus Rossendorf per Flugzeug nach Russland gebracht.

Die Landesregierung rechnet nach Angaben des Wissenschaftsministeriums mit Transportkosten von mindestens 35 Millionen Euro. Etwa die Hälfte der Summe sei im Entwurf des Doppelhaushaltes 2011/2012 enthalten.

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