Februar 2013 |
130209 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energiekonzerne E.ON und RWE mußten sich im Februar zu Lohnerhöhungen und anderen Zugeständnissen bereitfinden, um einen sonst drohenden Arbeitskampf abzuwenden. Bei E.ON hatten sich am 28. Februar in einer Urabstimmung 91,4 Prozent der Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für einen Streik ausgesprochen. RWE lenkte daraufhin ein, bevor es zu einer Urabstimmung kam. Die neuen Tarifvereinbarungen betreffen bei beiden Konzernen jeweils rund 30.000 inländische Beschäftigte.
Am 6. Februar billigte die Große Tarifkommission der Tarifgemeinschaft Energie, die sowohl die ver.di-Mitglieder als auch die bei der IG BCE organisierten Beschäftigten vertritt, zunächst das mit E.ON erzielte Verhandlungsergebnis: Die Gehälter werden ab 1. Januar 2013 um 2,8 Prozent erhöht. Im März 2013 erfolgt eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro. Die Laufzeit des Vergütungs-Tarifvertrages beträgt 13 Monate. Damit entspricht das Ergebnis einem Gesamtvolumen von 3,1 Prozent. E.ON wird die Ausbildungsabsolventen des Jahres 2014 befristet für 12 Monate übernehmen. Ferner konnten die Gewerkschaften erreichen, daß die Tarifbindung bis Ende 2016 auch für Mitarbeiter von neu gegründeten Konzerngesellschaften gilt.
Am 25. Februar einigte sich die Tarifgemeinschaft Energie auch mit RWE: Die Beschäftigten erhalten am 1. Februar 2013 eine Lohnerhöhung um 2,75 Prozent und für Januar 2013 nachträglich eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro. Ab 1. Februar 2014 werden die Gehälter um weitere 1,75 Prozent erhöht. Zudem gibt es eine weitere Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro.
Im Konflikt um den von RWE beabsichtigten Abbau von 2400 Arbeitsplätzen (121214) konnten die Gewerkschaften den Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen für zwei weitere Jahre erreichen. Bis Ende 2013 soll eine Nachfolgeregelung für den Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung vereinbart werden, "die den geänderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt". Der Tarifvertrag zur unbefristeten Übernahme von Ausgebildeten wird verlängert.