März 2013

130312

ENERGIE-CHRONIK


 

Im vergangenen Jahr sank der Gas-Anteil bei der Beheizung neuer Wohnungen erstmals unter fünfzig Prozent. Die andere Hälfte der Heizsysteme bestand im wesentlichen aus Wärmepumpen, Fernwärme und Holz(pellets). Die Grafik läßt außerdem erkennen, daß der Wohnungsbau bis 2008 stark zurückging und seitdem nur in bescheidenem Maße wieder zugenommen hat. Für die Hersteller von Gasheizungen bedeutet dies, daß sie 2012 nur noch knapp dreißig Prozent soviel Anlagen absetzen konnten wie 1996. (Quelle: BDEW/Statistisches Bundesamt)



Bei neuen Wohnungen sind Wärmepumpe, Fernwärme und Holz auf dem Vormarsch

Noch immer wird die Hälfte aller Neubauwohnungen in Deutschland mit Gasheizungen ausgestattet, was ungefähr auch der Verbreitung dieser Heizungsart beim gesamten Gebäudebestand entspricht. Der Anteil der Gasheizung ist jedoch in den vergangenen zwölf Jahren kontinuierlich von 76,7 auf 49,8 Prozent zurückgegangen. Auf dem Vormarsch befinden sich dagegen Wärmepumpe, Fernwärme und Holz/Holzpellets. Dies ergibt sich aus Zahlen des Statistischen Bundesamts, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am 12. März veröffentlichte.

Vor zwölf Jahren waren die Anteile von Wärmepumpen und Holz/Holzpellets an der Beheizung neu erstellter Wohnungen noch in den 1,3 Prozent der Rubrik "Sonstige" verborgen. Inzwischen ist die Wärmepumpe bei 24,5 Prozent der neu erstellten Wohnungen die bevorzugte Lösung, während Holz/Holzpellets auf sechs Prozent kommen. Deutlich zugelegt hat außerdem die Fernwärme, die vor zwölf Jahren auf 7,0 Prozent abgerutscht war. Mit 16,6 Prozent behauptete sie im vergangenen Jahr nach Gas und Wärmepumpe den dritten Platz unter den Heizungssystemen.

Die Ölheizung, die bis in die siebziger Jahre bei Neubauwohnungen dominierte, ist auf einen winzigen Rest von 0,9 Prozent zusammengeschmolzen. Geringer ist mit 0,6 Prozent nur noch der Anteil der Direktheizung mittels Strom bzw. Nachtspeicherheizung. Kohle und Koks spielen bei der Beheizung neuer Wohnungen überhaupt keine Rolle mehr.

Während die Ölheizung bei Neubauten praktisch keine Rolle mehr spielt, rangiert sie beim Wohnungsbestand noch immer an zweiter Stelle. Selbst die Kohle hat hier noch ein bescheidenes Reservat. (Quelle: Statistisches Bundesamt)



Etwas anders sieht es naturgemäß beim gesamten Wohnungsbestand aus. Die meisten der insgesamt 38,2 Millionen Wohnungen werden mit Erdgas beheizt (49,2 Prozent). Heizöl ist mit 29 Prozent aber noch immer ein gewichtiger Faktor. Die Fernwärme hat einen Anteil von 12,8 Prozent. Mit Strom geheizt wird bei 6,1 Prozent (wobei diese Angabe sowohl Nachtspeicher- als auch Wärmepumpenheizungen erfaßt). Die klassischen Festbrennstoffe Holz, Briketts, Steinkohle oder Koks kommen zusammen auf 2,9 Prozent.

Wärmepumpen-Branche beklagt Absatzrückgang bei erdgekoppelten Anlagen

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 59.500 Wärmepumpen für Heizungsanlagen verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Zuwachs um 4,4 Prozent. Hinzu kamen weitere 10.700 Wärmepumpen für die Bereitstellung von Brauchwasser. In diesem Sektor wurde damit sogar ein Zuwachs um gut 20 Prozent erzielt . Diese Angaben machten der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) aufgrund der gemeinsam geführten Absatzstatistik.

Der Gesamtzuwachs um 4,4 Prozent war allerdings ausschließlich auf Lufwärmepumpen zurückzuführen, deren Verkaufszahlen um 14,7 Prozent zunahmen. Bei erdgekoppelten Anlagen war dagegen ein Rückgang um neun Prozent zu verzeichnen. Offenbar handelt es sich um eine Reaktion auf Schäden durch "oberflächennahe Geothermie" (090415) und die strengere Handhabung der behördlichen Vorschriften für (110809). Die Branchenverbände beklagten in ihrer Verlautbarung die "vielerorts komplizierte Genehmigungspraxis und die Verteuerung von Erdwärmebohrungen durch teilweise völlig überzogene Auflagen.“

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