August 2014

140809

ENERGIE-CHRONIK


 


Die Menschenkette verlief an einer seichten Stelle auch durch die Neiße, die in der Lausitz die Grenze zwischen Deutschland und Polen bildet.
Foto: Greenpeace Polska

Deutsch-polnische Menschenkette gegen Braunkohle

Mit einer acht Kilometer langen Menschenkette protestierten am 23. August rund 7500 Teilnehmer gegen den weiteren Abbau von Braunkohle in Deutschland und Polen. Die Kette reichte vom brandenburgischen Dorf Kerkwitz, das der Erweiterung des Tagebaues Jänschwalde zum Opfer fallen soll, zum polnischen Dorf Grabice, wo ebenfalls neue Tagebaufelder erschlossen werden sollen. Die Demonstranten wateten auch durch den Grenzfluß Neiße, so daß eine geschlossene Kette entstand. Aufgerufen hatten das lokale Bündnis "Klinger Runde", Greenpeace, BUND, Campact, Naturfreunde, Klima-Allianz, Berliner Energietisch, Anti-Atom Berlin und eine polnische Bürgerinitiative. Vorbereitet wurde die Aktion vom "Lausitzer Klima- und Energiecamp", das vom 16. bis 24. August zum vierten Mal stattfand. An der Menschenkette und dem abschließenden Festival beteiligten sich Tausende weiterer Teilnehmer, die nach Angaben der Veranstalter aus 30 Ländern kamen.

Die Anti-Kohle-Kette fand am 75. Jahrestag des Hitler-Stalin-Pakts statt, dem neun Tage später der deutsche Überfall auf Polen und der Beginn des Zweiten Weltkriegs folgte. Sie sollte damit zugleich ein Symbol für friedliche Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland sein. "Heute haben Tausende Polen und Deutsche gemeinsam und friedlich für den Erhalt ihrer Heimat und für eine lebenswerte Zukunft demonstriert", hieß es in einer Verlautbarung von Greenpeace.

Erweiterung des Tagesbaues Welzow-Süd per Rechtsverordnung genehmigt

Der Braunkohlenausschuß des Landes Brandenburg hatte im April der umstrittenen Erweiterung des des Braunkohle-Tagebaues Welzow-Süd zugestimmt (140414). Am 3. Juni wurde sie daraufhin von der Landesregierung im Wege einer Rechtsverordnung genehmigt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte, die Erweiterung des Tagebaues sei "notwendig, um die bedarfsgerechte Weiterversorgung des Kraftwerks Schwarze Pumpe über das Jahr 2025 hinaus zu gewährleisten". Die Braunkohle bleibe "insbesondere nach dem deutschen Atomausstieg als Brücke in das Zeitalter erneuerbarer Energien unverzichtbar".

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