April 2015 |
150413 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stadtwerke Wanzleben in Sachsen-Anhalt, über die am 1. Oktober 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, haben einen neuen Eigentümer gefunden. Wie die Insolvenzverwaltung Flöther & Wissing am 4. April mitteilte, gehören sie jetzt der Danpower GmbH mit Sitz in Potsdam. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Die Stadtwerke Wanzleben sind ein 1991 gegründeter Wärmelieferant zur Versorgung der Gemeinde Wanzleben (5000 Einwohner), die seit 2010 zur Verbandsgemeinde Wanzleben-Börde gehört. 1996 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH als hundertprozentige Tochter der Stadt Wanzleben. Zugleich wurde der Bauhof übernommen. Seit 1997 betrieben die Stadtwerke auch das Spaßbad in Wanzleben. Das Unternehmen verfügt zudem über eine eigene Biogas- und eine Solarthermieanlage.
Ursache für die Zahlungsunfähigkeit der Stadtwerke war unter anderem, daß ein Blockheizkraftwerk ausgefallen war und die Reparaturkosten im sechsstelligen Bereich lagen. Die Stadt Wanzleben-Börde wollte der Tochter nicht ein weiteres Mal unter die Arme greifen. Schon 2013 waren die Stadtwerke nur durch eine Finanzspritze von 300.000 Euro vor der Insolvenz bewahrt worden.
Bauhof und Bürgerspaßbad werden seit Oktober 2014 wieder von der Stadt betrieben. Die Zahl der Beschäftigten sank von 18 auf sieben. Ansonsten hatte die Insolvenz keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb.
Der neue Eigentümer Danpower GmbH ist die Führungsgesellschaft der Danpower Unternehmensgruppe, eines in Deutschland und im Baltikum tätigen Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmens mit Sitz in Potsdam. Mit 84,9 Prozent gehört die Danpower Gruppe mehrheitlich zur Stadtwerke Hannover AG (enercity). Die restlichen 15,1 Prozent hält die globos energy AG mit Sitz in Potsdam.