Oktober 2018

181014

ENERGIE-CHRONIK


Braunkohle-Abbau senkt Wasserspiegel von Lausitzer Seen

Rund um den Tagebau Jänschwalde verlieren seit geraumer Zeit mehrere Seen stark an Wasser und drohen zu Schlammlöchern zu werden. Betroffen sind Pinnower See, Pastlingsee, Großsee, Kleinsee und Deulowitzer See. Der Tagebaubetreiber Lausitz Energie AG wurde deshalb vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe in Cottbus verpflichtet, bis 30. September Sonderbetriebspläne mit Maßnahmen vorzulegen, um den Wasserverlusten zu begegnen. Wie die Behörde im Oktober auf Nachfrage bestätigte, sind diese Vorschläge fristgemäß eingegangen und werden nun geprüft.

Tagebaubetreiber muss Wasserstände von 2010 wiederherstellen

Die Lausitz Energie AG bestritt zunächst, dass der Wasserschwund auf das Abpumpen des Grundwassers im Tagebau Jänschwalde zurückzuführen sei. Noch Ende 2017 widersprach sie diesbezüglichen Aussagen des Brandenburger Umweltministeriums und wollte hauptsächlich klimatische Veränderungen für das Problem verantwortlich machen. Inzwischen ist aber behördlich festgestellt und auch von ihr anerkannt, dass zumindest ab 2010 ein solcher Zusammenhang besteht. Seit Mai dieses Jahres ist sie durch bergrechtliche Anordnung verpflichtet, im Groß-, Klein- , Deulowitzer und Pinnower See die Wasserstände des Jahres 2010 wiederherzustellen und die dafür erforderlichen Kosten zu tragen. Nach Genehmigung der dafür vorzulegenden Sonderbetriebspläne soll die Wiederauffüllung der Seen im Mai 2019 beginnen und bis Frühjahr 2021 abgeschlossen sein.

Im Fall des Pastlingsees, in dem es 2015 zu einem großen Fischsterben kam, hatte die Lausitz Energie AG – die damals noch Vattenfall Europe Mining hieß – zunächst ebenfalls einen Zusammenhang mit dem Tagebau bestritten. Sie begann dann aber freiwillig mit der Einleitung von Grundwasser, das aus hundert Metern Tiefe hochgepumpt werden muß. Seitdem erholen sich dort Flora und Fauna langsam wieder.

Die Lausitz Energie Bergbau AG ist die Fördergesellschaft der Lausitz Energie Kraftwerke AG. Beide gehören dem tschechischen EPH-Konzern, der vor zwei Jahren die Braunkohleverstromung des Vattenfall-Konzerns einschließlich der Tagebaue übernommen hat (160401). Nach außen treten beide unter der gemeinsamen Marke LEAG auf (161010).

 

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