April 2021

210416

ENERGIE-CHRONIK


Steinkohle-Kraftwerk Walsum gilt nicht als systemrelevant

Die Bundesnetzagentur sieht keinen sachlichen Grund, das Kraftwerk Walsum 9 für systemrelevant zu erklären. Wie sie am 15. April mitteilte, hat sie den entsprechenden Antrag des Übertragungsnetzbetreibers Amprion abgelehnt. Damit darf in diesem Kraftwerk, für dessen Stilllegung die Steag in der ersten Kohle-Ausschreibungsrunde den Zuschlag erhalten hat, ab Juli keine Kohle mehr verfeuert werden.

Amprion hatte geltend gemacht, dass Walsum 9 weiterhin zur Bereitstellung von Wirkleistung für den Redispatch benötigt werde. Bei der Prüfung des Antrags stellte die Behörde aber fest, dass es Alternativen zum Weiterbetrieb der Anlage geben könnte. Sie forderte den Netzbetreiber deshalb zu einer näheren Untersuchung auf. Die daraufhin vorgelegten Berechnungen ergaben, dass Schaltmaßnahmen zur Entlastung der Leitungen in kritischen Netzsituationen ausreichend sind.

Außerdem haben die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TenneT beantragt, die Kraftwerke Westfalen (RWE) und Heyden (Uniper) für systemrelevant zu erklären, die ebenfalls in der ersten Ausschreibungsrunde zur Stilllegung von Kohlekraftwerken den Zuschlag erhielten. In diesen Fällen lautet die Begründung, dass beide Kraftwerke weiterhin zur Bereitstellung von Blindleistung zur Spannungshaltung benötigt würden. Mit der Entscheidung über diese Anträge ist bis Ende Mai zu rechnen.

 

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