März 2023 |
230314 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die EnBW wolle "bereits 2028 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen, sofern die von der Bundesregierung gesetzten Rahmenbedingungen dies ermöglichen", teilte das Unternehmen am 27. März mit. Die "anerkannte Science Based Target Initiative" habe ihm bereits per Zertifikat bescheinigt, dass "die EnBW-Reduktionsziele konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen" seien. Wie aus dem weiteren Text hervorgeht, bedeutet das allerdings nicht, dass die Kohle durch erneuerbare Energien ersetzt wird und keine CO2-Emissionen mehr entstehen. Gemeint ist vielmehr die Umstellung von Kohle "auf zunächst klimafreundlicheres Erdgas und im zweiten Schritt, ab Mitte der 2030er Jahre, auf CO₂ -freie grüne Gase bzw. Wasserstoff". Solche "Fuel Switch"-Projekte seien "ein wichtiger Zwischenschritt zur Verringerung der CO₂-Emissionen und Sicherung der Versorgung".
An den drei Standorten Altbach/Deizisau, Heilbronn und Stuttgart-Münster habe die EnBW bereits solche "Fuel Switch"-Projekte auf den Weg gebracht. Durch die Umstellung auf Erdgas würden die CO₂ -Emissionen dieser Kraftwerke um mehr als die Hälfte gegenüber dem Betrieb mit Steinkohle reduziert. Insgesamt investiere die EnBW im Rahmen dieser "Fuel Switch"-Projekte rund 1,6 Milliarden Euro in Baden-Württemberg und errichte Anlagen mit rund 1.500 Megawatt Leistung.
"Mit dieser Planung zum beschleunigten Kohleausstieg haben wir unsere Ambition formuliert", bemerkte dazu einschränkend der neue EnBW-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell. "Die erfolgreiche Umsetzung der Vorgaben der Bundesregierung, unter anderem zum Ausbau der erneuerbaren Energien, der Übertragungs- und Verteilnetze sowie der notwendigen Gas- und Wasserstoffinfrastruktur, ist Voraussetzung dafür, dass wir unsere Ziele erreichen können.“ Schell hat im November die Nachfolge des früheren EnBW-Chefs Frank Mastiaux angetreten.