Mai 2023 |
230513 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wie am 25. Mai bekannt wurde, beschloss der Aufsichtsrat der Energie Baden-Württemberg (EnBW) in einer Sondersitzung, eine der beiden zum Verkauf anstehenden Beteiligungen von jeweils 24,95 Prozent am Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW dem Sparkassenverband Baden-Württemberg zu überlassen. Die Unterzeichnung werde in einigen Tagen stattfinden. Der Kaufpreis liege bei etwa einer Milliarde Euro.
Der Verkauf der knappen Viertelbeteiligung an die Sparkassen war vorhersehbar, zumal es mit dem Fonds "Copenhagen Infrastructure Partners" anscheinend nur einen einzigen Mitbewerber gab. Die andere Minderheitsbeteiligung wird nun wohl die bundeseigene KfW-Bank übernehmen, die sich zwar nicht am Bieterverfahren beteiligte, aber in beiden Fällen ein Vorkaufsrecht eingeräumt bekam.
Damit bliebe der südwestdeutsche Übertragungsnetzbetreiber weiterhin zu hundert Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand, wie das auch beim Mehrheitseigentümer EnBW der Fall ist, der dem Land und Kommunen gehört. Im Unterschied zu den drei anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern TenneT, 50Hertz und Amprion, die von ihren früheren Eigentümern E.ON, Vattenfall und RWE ganz oder zumindest mehrheitlich an andere Kapitalanleger verkauft wurden, war die TransnetBW auch als Nachfolgerin der 1998 gegründeten EnBW Transportnetz AG eine hundertprozentige Tochter der EnBW geblieben. Das lag daran, dass die EnBW sich als einziger der vier großen Stromkonzerne für die Entflechtungs-Option "Unabhängiger Transportnetzbetreiber" entschieden hatte (220212).