September 1991 |
910914 |
ENERGIE-CHRONIK |
Indien hat bei der Verwirklichung seines ehrgeizigen Nuklearprogramms offenbar die Sicherheitsvorkehrungen stark vernachlässigt. Wie die Frankfurter Allgemeine (25.9.) berichtet, sind in der Umgebung eines Kernkraftwerks im Unionsstaat Rajasthan eine Vielzahl von Mißbildungen, Tumoren und anderen Gesundheitsschäden aufgetreten. Ursache ist möglicherweise, "daß Kühlwasser aus dem Atomkraftwerk oft zurück in den örtlichen Fluß läuft, aus dem die Einheimischen trinken". Oppositionspolitiker haben bereits vor einem "nuklearen Desaster" gewarnt und den Verkauf indischer Nukleartechnologie an Länder der Dritten Welt angesichts der schweren Sicherheitsmängel im eigenen Land als "zynisch" gebrandmarkt (siehe auch 910810).