Januar 1992 |
920115 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die im Bundestag vertretenen Parteien haben am 24.1. einhellig ihre Besorgnis über die Unsicherheit der osteuropäischen Kernreaktoren geäußert. Bei der Beratung eines Antrags der Koalitionsfraktionen zur "Reaktorsicherheit in den Staaten Mittel- und Osteuropas" bestand auch Einigkeit darin, daß zumindest einige der Reaktoren, die als besonders unsicher gelten, abgeschaltet werden sollten. Im übrigen blieb jedoch umstritten, welche Rolle die Kernenergie künftig spielen soll. Bundesregierung und Koalition plädierten für eine sicherheitstechnische Nachrüstung und einen "begrenzten Weiterbetrieb" der osteuropäischen Kernkraftwerke, um die dortige Energieversorgung überhaupt aufrechterhalten zu können. Dagegen forderte die SPD-Fraktion ein schrittweise, aber endgültiges Abschalten der Reaktoren. Die sofortige Abschaltung aller Reaktoren verlangten Abgeordnete der PDS und der Gruppe Bündnis 90/Grüne (FAZ, 25.1.; SZ, 25.1.).