Juli 1992 |
920711 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der norwegische Energiekonzern Statoil hält ebenso wie die Ruhrgas "die Durchführbarkeit der von der niedersächsischen Landesregierung vorgeschlagenen Tunnellösung für die Unterquerung des Wattenmeers durch die geplante Gaspipeline "Europipe" für "höchst zweifelhaft", berichtet das Handelsblatt (23.7.).
Die Kosten (450 zu 220 Millionen DM), die
Bauzeit (33 - 42 Monate zu 14 Monate) und nicht abzuschätzende
ökologische Einflüsse sprächen für eine konventionelle
Verlegung. Angesichts der Probleme im Genehmigungsverfahren und
des Zeitdrucks, unter dem Statoil wegen seiner Lieferverpflichtung
(Vertragspartner ist die Ruhrgas) steht, haben die Norweger Gespräche
mit den Niederlanden über eine mögliche Trassenänderung
aufgenommen. Angesichts dieser Tatsache wies Ruhrgaschef Klaus
Liesen auf die Bedeutung dieser Pipeline für die zukünftige
Erdgasversorgung in Deutschland hin und forderte die Politiker
auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden (ZfK 6/92). Die niedersächsische
Landesregierung mußte auch seitens der Bundesregierung wegen
ihrer taktierenden Haltung Kritik einstecken (HAZ, 18.7.;FAZ,
23.7.; Handelsblatt 23.7.; siehe auch
920603).