September 1992 |
920901 |
ENERGIE-CHRONIK |
Zu einer Kehrtwende in der weltweiten Energiepolitik ruft eine Studie auf, die auf der15. Konferenz des Weltenergierats (WER) vom 21. bis 25.9. in Madrid beraten wurde. Nach Schätzungen der WER-Experten erhöht sich der Energiebedarf in den Entwicklungsländern bis zum Jahr 2020 um 170 Prozent, in den Industrieländern um 30 Prozent und weltweit um mindestens 40 Prozent. Entsprechend würden die Kohlendioxid-Emissionen zunehmen. Daher müsse die Erforschung neuer und besserer Energie-Techniken verstärkt werden. Ferner seien höhere Energiepreise zu empfehlen, in welche die Umweltkosten, soweit zurechenbar, eingehen sollten.
Unter den Teilnehmern der Konferenz gab
es allerdings unterschiedliche Auffassungen über die ökologischen
Risiken der Kohlendi-oxid-Emissionen, die Einführung
von Energiesteuern und andere Fragen. Die deutsche Delegation
plädierte am Rande der Konferenz für den Ausbau der
Kernenergie in den Industrieländern, um so mehr Spielraum
für CO2-emittierende Kraftwerke in den Entwicklungsländern
zu schaffen, die dort zur Bekämpfung der Armut notwendig
seien (dpa, 21.9.; FAZ, 25.9.; Handelsblatt, 25.9.).