Oktober 1992 |
921003 |
ENERGIE-CHRONIK |
Trotz einer Steigerung des realen Bruttosozialprodukts um 67 Prozent bis zum Jahr 2010 wird der Verbrauch an Primärenergie in Deutschland nicht zunehmen, sondern sogar um ein Prozent auf 487 Millionen t SKE zurückgehen. Dies prophezeit die Esso AG in ihrer neuesten Energieprognose, die der Vorstandsvorsitzende Thomas Kohlmorgen am 22.10. in Bonn vorstellte. Danach bleibt das Öl bei leichtem Rückgang von 41 auf 37 Prozent der wichtigste Energieträger. Erdgas wird bis zum Jahr 2010 hohe Zuwächse bis zu einem Anteil von 24 Prozent erreichen. Stein- und Braunkohle müssen langfristig hohe Verluste hinnehmen, werden aber einen Sockel von 25 Prozent an der Energieversorgung halten. Die erneuerbaren Energien kommen nicht über drei Prozent hinaus. Die Kernenergie stagniert wegen mangelnder Akzeptanz bei rund zehn Prozent (dpa, 22.10.; Welt 24.10.; FAZ, 24.10.).
Die Nachfrage nach Energie ist in Ostdeutschland seit der Wende drastisch gesunken. Sie wird Ende dieses Jahres nur noch 65 Prozent gegenüber 1989 erreichen und dürfte bis zum Jahr 2010 unter dem Niveau der ehemaligen DDR bleiben. Dies geht aus einer Studie hervor, die von der Energie und Umwelt Consult GmbH in Berlin veröffentlicht wurde (dpa, 5.10.).