August 1993 |
930810 |
ENERGIE-CHRONIK |
Als "völligen Unsinn" bezeichnete das niedersächsische Umweltministerium eine Meldung des Nachrichtenmagazins Focus (16.8.), wonach ab 1994 auf 6000 niedersächsischen Stromspannungsmasten Windkonverter mit Leistungen von 50 bis 100 kW installiert werden sollen. Tatsächlich werde lediglich mit der PreussenElektra über eine 500 kW-Anlage verhandelt, die möglicherweise als Mast einer neuen 110-kV-Leitung in Ostfriesland zum Einsatz komme. Die Kosten in Höhe von rund einer Millionen Mark trage allein das Land (DPA, 16.8.; Zeit, 20.9.).
Die 14-Zeilen-Meldung war im "Sommerloch" von zahlreichen Medien aufgegriffen worden. Die Umweltministerin verfolgt das Projekt, Hochspannungsmasten mit Windkonvertern zu kombinieren, schon seit gut einem Jahr.
Wie PreussenElektra-Sprecher Rühland mitteilte, hat sein Unternehmen auf Wunsch des Umweltministeriums untersuchen lassen, ob es sinnvoll ist, Hochspannungsmasten auch mit Windkraftanlagen zu bestücken. Nach dem Ergebnis dieser Studie sei es zwar grundsätzlich möglich, neu zu errichtende Masten mit Windkonvertern zu kombinieren, doch sei der Nutzen einer solchen Konstruktion schon aus Gründen der Versorgungssicherheit zweifelhaft. Die nachträgliche Montage von Windkonvertern auf bereits bestehende Hochspannungsmasten komme aus Gründen der Stabilität nicht in Frage (Hamburger Abendblatt,17.8.).