Februar 1994 |
940215 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der hessische Umweltminister Joschka Fischer (Grüne) will den Block A des Kernkraftwerks Biblis, der seit Dezember wegen Wartungsarbeiten und Wechsels der Brennelemente abgeschaltet ist, nicht wieder in Betrieb gehen lassen. Der Minister argumentiert damit, daß 49 Auflagen, die dem Betreiber RWE vor drei Jahren vom seinerzeitigen hessischen Umweltminister Karlheinz Weimar gemacht wurden, bisher nur zum geringen Teil erfüllt worden seien. "Gravierende Sicherheitsmängel" bestünden unter anderem beim Brandschutz im Bereich der Steuerung der Anlage sowie beim Schutz des Kühlsystems im Fall eines Erdbebens (FR, 3.2.; SZ, 4.2.; siehe auch 940112).
"Wir können keine Sicherheitsdefizite
beim Block A des Kernkraftwerks Biblis erkennen", sagte dazu
ein Sprecher der RWE Energie auf Anfrage. Die Themen seien bekannt
und gleichzeitig Gegenstand eines Rechtsstreits gegen die Behörde.
Mit der angedrohten Stillegungsverfügung versuche die Behörde
offenbar, den vom Unternehmen vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof
angestrengten Prozeß zu unterlaufen (VWD, 9.2.; FR, 5.2.).