Mai 1994 |
940506 |
ENERGIE-CHRONIK |
"Die Bundesregierung denkt gar nicht daran, sich aus der weiteren Erkundung des Salzstockes Gorleben als Endlager für radioaktive Abfälle zurückzuziehen." Mit dieser Erklärung reagierte Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) am 18.5. auf einen Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom selben Tag, wonach Geowissenschaftler im Auftrag des Bundes sechs Salzstöcke in Ostdeutschland auf ihre Eignung als Endlager für radioaktive Abfälle untersuchen. Nach Töpfers Worten ist es völlig abwegig, aus diesen seit langem bekannten Forschungen eine Abkehr von Gorleben ableiten zu wollen (Handelsblatt, 19.5.; FAZ, 19.5.; FR, 19.5.; siehe auch 940402).
Der Spiegel (2.5.) verbreitete folgende
Darstellung: "Hinter verschlossenen Türen wird der Abschied
von den Endlagerplänen in Gorleben unter den Kraftwerksbetreibern
schon seit einiger Zeit diskutiert - um Kosten und Ärger
zu sparen, würden sich die EVU viel lieber in Osteuropa nach
Deponiermöglichkeiten für ihre abgebrannten Brennstäbe
umtun. Noch scheuen sie sich, offen den Verzicht auf den symbolträchtigen
Standort im Wendland zu erklären."