November 1994 |
941116 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im neuen Leipziger Heizkraftwerk hat sich am 1.11. beim Probelauf einer der beiden Turbinen ein schweres Explosionsunglück ereignet. Ein Angestellter der Stadtwerke und drei Mitarbeiter der Firma Siemens starben an Verbrennungen durch heißes Öl. Sechs weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Nach ersten Erkenntnissen zerbarst ein Zahnradgetriebe zwischen Gasturbine und Generator. Durch Funkenflug wurde ausfließendes Öl entflammt. In der Halle entwickelten sich Temperaturen bis 1000 Grad. Der Hersteller Siemens hat die Abschaltung aller Turbinen des Typs V 64.3 empfohlen, bis sie von Experten nochmals überprüft worden sind. Betroffen von dieser Vorsichtsmaßnahme sind insgesamt zwölf Anlagen, darunter das neue Heizkraftwerk Halle-Trotha. Die Inbetriebnahme des Leipziger Heizkraftwerks, die für Januar 1995 vorgesehen war, wird sich wegen des Unglücks um etliche Monate verzögern (DPA, 2.11. u. 4.11.).