Mai 1995 |
950504 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die regionalen Energieversorger sehen sich durch die Kommunalisierung
von Stromnetzen ins wirtschaftliche Abseits gedrängt. Auf
der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Regionalen Energieversorger
(ARE) in Cottbus forderte ARE-Vorsitzender Udo Cahn von Seelen
gleiche Bedingungen für Regionalversorger und Stadtwerke
im Wettbewerb um Kunden und Versorgungsbereiche. Das Hauptproblem
liege darin, daß die Kommunen ihr Wegemonopol den Regionalversorgern
nur befristet zur Verfügung stellen und nach Ablauf des Konzessionsvertrags
die Stromversorgungsanlagen als einziger Käufer übernehmen
können. Bei zunehmender Kommunalisierung der Stromversorgung
blieben dadurch den Regionalversorgern nur noch Gebiete übrig,
die alleine keine wirtschaftlichen Ergebnisse zuließen.
Der ARE-Vorsitzende kündigte Musterprozesse gegen die Tendenz
an, Versorgungsanlagen nicht zum Zeitwert, sondern zu einem "gemeindefreundlicheren
Entgelt" zu übernehmen (ADN, 9.5.; FR, 12.5.).